Vor einigen Wochen deckte der CDU-Abgeordnete aus Süderelbe André Trepoll auf: Das geplante neue Kundenzentrum Süderelbe in Neugraben-Fischbek, das als Schlüsselprojekt für eine fortschrittliche Verwaltung galt, wird trotz einem aufwendigen Realisierungswettbewerb nun doch nicht gebaut – gestiegene Zinsen und Baukosten wurden vom rot-grünen Senat als Gründe genannt. Ursprünglich sollte auf ca. 3.120 Quadratmeter Fläche ein hochmoderner, innovativer Verwaltungskomplex für die Bürgerinnen und Bürger in Neugraben entstehen. In einer neuen Anfrage teilt der Senat Trepoll jetzt die aufgelaufenen Kosten für die Fehlplanung mit: Die Kosten, die für die Planungs- und Projektmanagementleistungen des Verwaltungsneubaus „Am Neugrabener Bahnhof“ angefallen sind, belaufen sich auf sage und schreibe rund 1 Million Euro.
Im nachhaltigen Objekt sollten nach den nun hinfälligen Plänen ein neuer Standort des Kundenzentrums Süderelbe, weitere Flächen für das zuständige Jugendamt sowie ein Tagungssaal für den Regionalausschuss Süderelbe unterkommen. Ursprünglich wollte Rot-Grün die alten Verwaltungsgebäude abreißen und durch Geschosswohnungsbau ersetzen. Doch dann machte das Denkmalschutzamt den Regierungsfraktionen einen Strich durch die Rechnung, indem es das Gebäudeensemble unter Denkmalschutz stellte.
Noch im Juni 2022 verkündete Rot-Grün den Baustart für zwischen Mitte bis Ende 2024. Zum April 2023 wurde daraus dann Mitte 2025. Vor wenigen Wochen wurde nun das gesamte Konzept komplett über Bord geworfen. Nun steht die Alternative fest. Das bisherige Gebäude am Neugrabener Markt 5 soll saniert werden.
Nach Schätzungen des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein wird die Bevölkerung im gesamten Süden Hamburgs von 2022 bis 2035 um etwa 5.000 Personen anwachsen. Dies ist ein Plus von 9,6% und gehört damit zu den Spitzenwerten im Hamburger Stadtteilvergleich. Dies stellt in Folge dann auch erhöhte Anforderungen an die Verwaltung. Ob das alte Gebäude den erweiterten Anforderungen standhalten kann, bleibt äußerst fraglich. Trepoll kritisiert, dass der rot-grüne Senat mit dieser Entwicklung nicht mithalten kann – immer nur mehr Wohnungen bauen, aber die soziale Infrastruktur nicht mitwachsen zu lassen ist der falsche Weg!
Auch bei der neuen Feuer- und Rettungswache am Geutensweg kommt es zu wenn auch nur leichten Verzögerungen. Deren Übergabe verschiebt sich nach derzeitigem Stand von Anfang Februar auf Mitte/Ende März. Das Wetter hat der rechtzeitigen Fertigstellung der Außenanlagen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Positiv hervorzuheben ist immerhin der noch planmäßige Fortschritt beim Neubau des Polizeikommissariat 47 inklusive Jobcenter, dessen Fertigstellung für Sommer 2025 geplant ist.
Dazu André Trepoll: „Außer Spesen nichts gewesen. So kann man das Planungsdesaster rund um den von SPD und Grünen geplanten Neubau für das Kundenzentrum Süderelbe zusammenfassen. Eine Million Euro Steuergelder für eine Planung, die jetzt doch nicht kommen wird. Das in diesen Zusammenhang und der Suche nach einem alternativen Standort, der erst noch saniert werden muss, der rot-grüne Senat von der ‚wirtschaftlichsten Option‘ spricht, ist ein Hohn für alle Steuerzahler. Und es ist nicht das einzige Verwaltungsgebäude, das den gestiegenen Zinsen und Baukosten zum Opfer fällt. Auch andere Bezirke schauen jetzt in die Röhre. SPD und Grüne haben sich im wahrsten Sinne des Wortes verplant und Opfer dieser schlechten Politik sind die Menschen in den Bezirken in Harburg und der ganzen Stadt.“
Zum Hintergrund:
Neues Verwaltungsgebäude am Bahnhof Neugraben – hamburg.de
Eine Million verschwendete Planungsmittel für neues Kundenzentrum Süderelbe – außer Spesen nichts gewesen!